Semesterlektüre "Jugend ohne Gott"


Die Hauptfigur des Romans ist ein Lehrer an einem Bubengymnasium. Wir kennen seinen Namen nicht, wissen aber, dass er 34 Jahre alt ist, weil seine Erzählung am 25 März, am Tag seines Geburtstags beginnt.
Er muss Geographie-Aufsätze korrigieren, die die 14-jährigen Buben zum von der Aufsichtsbehörde vorgegebenen Thema geschrieben haben.
Er ist entsetzt über die rassistischen Ausführungen seiner Schüler, die er nur mit dem Anfangsbuchstaben ihrer Nachnamen bezeichnet, schweigt aber, weil er weiß wie politisch unklug es wäre, etwas gegen die vorgegebene Linie der Regierung zu sagen.
Sogar sein Satz „Auch Neger sind Menschen“, bringt ihn in große Schwierigkeiten. Nicht nur, dass ein Vater sich über ihn beschwert, sondern auch die ganze Bubenklasse möchte nicht länger von ihm unterrichtet werden.
Spätestens hier wird klar, dass der Roman im nationalsozialistischen Deutschland spielen soll.
Der Lehrer bleibt in seiner Klasse, empfindet aber immer stärker, wie gefühlskalt, ja verroht seine Schüler sind. Sogar beim Begräbnis eines Mitschülers zeigen sie keine Gefühle.
Einen Teil der Osterferien müssen die Schüler in einem Zeltlager verbringen, dieses soll zur vormilitärischen Ausbildung dienen.
Dort begegnet er auch dem Dorfpfarrer und philosophiert mit ihm über Gott und die Welt während die Buben exerzieren.
Als ein Diebstahl geschieht organisiert der Lehrer Nachtwachen und erfährt einiges:
Z trifft sich mit dem Mädchen Eva (sie nennt er mit Namen). Z führt auch ein Tagebuch, das er in einem Kästchen versteckt.
Der Lehrer öffnet das Kästchen und liest in Z´s Tagebuch. Er findet dort auch den Eintrag „Jeder, der mein Kästchen anrührt, stirbt.“
Am vorletzten Tag des Zeltlagers wird N, der das Zelt mit Z teilt vermisst.
Am nächsten Tag wird er im Wald tot aufgefunden, erschlagen durch einen stumpfen Gegenstand.
Jetzt wird aus der Geschichte ein Kriminalfall. Z wird angeklagt, weil seine Kleidung zerrissen und seine Hände zerkratzt sind und R ihn bezichtigt, das Tagebuch von N gelesen zu haben und Z gesteht.
Im Herbst beginnt der spannende Prozess…
Meine Meinung mir hat das Buch gut gefallen besonders der zweite Teil der Prozess ist sehr spannend geschildert. Ich habe den ganzen Prozess in einem durchgelesen wie es genau ausgeht habe ich euch ja nicht verraten.
Schwierigkeit hatte ich mit dem Titel „Jugend ohne Gott“. Ist damit gemeint, dass die Jugendlichen so verroht sind, weil sie nicht an Gott glauben?
Aber es gibt sehr wenige Hinweise, dass der Autor wirklich das meint. Wenn jemand gerne Kriminalfälle liest und auch politisch interessiert ist und sich für Autoren aus früheren Zeiten interessiert dann kann ich ihm das Buch "Jugend ohne Gott" von Ödön von Horvath sehr empfehlen.

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